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Mittwoch, 14. Januar 2015

Circuit

Robert Gwisdek | 14:45 min | Spielfilm


Ein Elektriker gerät in einen Kreislauf.

Eine Elektriker. Ein Raum. Zwei Türen. Doch die scheint der Ausgang über die eine Tür direkt wieder in den Raum über die andere hineinzuführen - langsam beginnt der Elektriker zu verzweifeln

Ein minimalistisches Set-Up ist oft eine gute Ausgangsposition für einen Kurzfilm. So auch in dem Film von Multitalent Robert Gwisdek, der sich hier vor und hinter der Kamera verantwortlich zeigte. Neben der technischen Eleganz zeichnet sich "Circuit" vor allem durch Gwisdeks Spiel, den Humor sowie den Einfallsreichtum der Situationen die sich aus der misslichen Lage des Elektrikers ergeben, aus. Lieder geht dem Film in der zweiten Hälfte eben jener Einfallsreichtum aus und er tritt eine Weile auf der Stelle. Dennoch ist "Circuit" gerade im Kurzspielfilmbereich eine angenehme Abwechslung vom allzu verbreiteten Realismus.



Und hier noch ein kurzes Interview mit Robert Gwisdek, in dem er auch erklärt, wie die technische Umsetzung des Films funktioniert:

Dienstag, 4. Juni 2013

Le Miroir

Antoine Tinguely & Laurent Fauchère | 6:20 min | Spielfilm


Ein Lebenslauf im Spiegel eines... Spiegels.

Ein Blick in den Spiegel kann eine ziemliche Ernüchterung sein, , aber man entdeckt dort vielleicht auch den ersten eigenen Pickel oder blickt hinein vor dem Ausgehen zum ersten Date.

Der POV Shot in den Spiegel war schon immer ein beliebtes Stilmittel. Er treibt die POV-Einstellung - also den Blick aus den Augen des Protagonisten - gewissermaßen auf die Spitze. Die beiden Schweizer Antoine Tinguely & Laurent Fauchère nutzen dies - angereichert mit liebevollen Details, um das Vorüberziehen eines Lebens zu zeigen. Wenn dies auf den ersten Blick doch recht düster erscheint - die Liebe zebricht, die Tattoo schrumpeln - so hebt dies doch ein Achselzucken des Protagonisten als altem Mann am Ende auf: That's life!

"Le Miroir" ist einer der Nominierten bei den Webcuts 2013 in der Kategorie "Best collaborative projects". Die Awards sind Teil der Webinale in Berlin und werden seit 2001 an nicht-kommerzielle Internet-Filme (was immer das auch genau sein soll) vergeben.

Mittwoch, 13. Juni 2012

Joy of Destruction

Laura Junger & Xaver Xylophon | 1:41 min | Animation



Crash! Boom! Bang!

Einstürzende Neubauten, zerplatzte Blasen, zerrissene Teddybären - in "Joy Of Destruction" geht einfach mal alles vor die Hunde... - und das macht auch noch Spaß!

Die Faszination mit Zerstörung scheint dem Menschen innezuwohnen. Von dem Moment an, wo wir das erste Mal den Turm aus Holzklötzchen umstoßen begleitet sie uns. Und manche Regisseure machen seit Jahren Filme deren einzige Grundlage für ihre Filme die Idee der Materialschlacht zu sein scheint.

Laura und Xaver schaffen in ihrem Kurzfilm ein liebevoll animiertes Kompendium der Zerstörung. Das geht nun eben von der individuellen Freude an dem kurzen Moment der Entropiesteigerung, über die Macht Vernichtung hin zur Faszination an dem Bösen, wie etwa einer Figur wie Mackie Messer.

Montag, 4. Juni 2012

Hammerfilm

David Madry | 7:06 min | Spielfilm



Ein Raum, zwei Männer und ein Hammer.

Ein Mann wacht in einem düsteren Raum auf. Es scheint zunächst keinen Ausweg zu geben, doch die Ankunft eines Zweiten offenbart neue Möglichkeiten.

Als Dominik Graf zum Anlass des deutschen Filmpreises über das vorhersehbare Qualitätskino schrieb, beschwerte er sich, dass deutsche Regisseure "vor allem brav das Stöckchen der Korrektheit apportieren". Das ist etwas, was man David Madry sicherlich nicht vorwerfen kann. So ist auch "Hammerfilm" eine Erfrischung im Strom der Klaviermusik-Betroffenheits-Kurzfilme und schafft es eine stimmige Atmosphäre mit ungewöhnlichen Ideen zu kombinieren. Deorientierung, Überraschung und Action wechseln sich dabei geschickt ab.

David Madry studierte an der Dekra Medienakademie in Berlin. Derzeit arbeitet er an einer Dokumentation über einen Ultramarathon.

Mittwoch, 18. April 2012

Crossover

Fabian Grodde | 5:49 min | Animation



Ein idyllischer Wald, hunderte Käfer und mysteriöse nächtliche Rituale.

Erst ist es ein einzelner Käfer, dann werden es immer mehr. Schließlich formen die Käfer eine Gruppe und nehmen an einem von den Spinnen des Waldes orchstrierten Ritual statt, dass sie in ihren Bann zu ziehen scheint.

Stefan Groddes an der Bauhaus-Universität Weimar realisierter Kurzfilm überzeugt zunächst durch seine Optik. Die Kombination von real gefilmten Miniatursets ergibt in der Kombination mit den animierten Käfern und Spinnen einen interessanten Look. Doch darüber hinaus ist durchaus mehr in diesem Film zu entdecken. Es ist kein großer Sprung, die strippenziehenden Spinnen, die die Käfer mit ihrem gleißenden Licht konvertieren, als Führer zu sehen, die ihren Untergebenen falsche Tatsachen vorgaukeln. Ob damit nun tatsächlich die christliche Religion - die Kreuzsymbolik ist allerdings recht eindeutig - sei einmal dahingestellt. Vielleicht kann aber der Käfer, der es erst einmal gar nicht auf die Anhöhe schafft, denn Spinnen entgehen - wenn auch das Netz schon bedrohlich über ihm hängt...

Stefan Groddes Film ist im übrigen in der Animations-Kategorie der Vimeo Awards nominiert, bei denen eine Jury und die Vimeo-User über Videos in insgesamt 13 Kategorien abstimmen können.

Montag, 12. März 2012

The Return of John Frum

Christian Schlaeffer | 7:26 min | Animation



Die Rückkehr von John Frum - einem Typen mit einem ziemlich großen Loch im Kopf - auf eine postapokalyptische Erde gestaltet sich als ziemlich abgefahrene Angelegenheit.

Ein Astronaut, der titelgebende John Frum, prallt in seiner Kapsel auf die Erde und wird prompt als Messias empfangen. Die Erkundung des Planeten lässt ihn und seinen nackten Begleiter mit der Maske auf die sonderlichen Bewohner der postapokalyptischen Umgebung treffen.

Eine Inhaltsangabe für diese Kurzfilm zu schreiben, stellt einen doch vor das ein oder andere Problem. Nicht umsonst hat die Rubrik mit Inhaltsinformation auf der Seite des Filmemachers Christian Schlaeffer - der "John Frum" als Abschlussprojekt an der Hochschule Augsburg realisierte - den Namen "WTF?". Danach basiert die Geschichte auf dem Cargo Kult der von den melanesischen Inseln kommt, der laut Christian "lächerlichsten und sinnlosesten aller Religionen."

Auch wenn der Film sich durchaus fragmentarisch anfühlt und den Zuschauer sicher mit mehr als einer Frage zurücklässt so überzeugt doch vieles an ihm. Vor allem das liebevolle und fantasiereiche Design ist dabei sehr sehenswert. Dabei erinnern Stil und Stimmung stark an die Filme des Studios 4°C, die sich für Filme wie Mind Game verantwortlich zeigen. Insbesondere die Kameraeffekte (künstliche Flares, Bewegungen der Handkamera oder Verschmutzungen der Linse) und die rasanten Stimmungswechsel erinnern dabei an das japanische Studio. Insgesamt lässt sich hoffen, das die Geschichte um John Frum - oder einen ähnlich abgefahrenen Helden - einmal mehr Platz bekommt!

Christian Schlaeffer hat den Film lobenswerterweise unter der Creative Commons Lizenz veröffentlicht und er ist auch als Torrent herunterladbar.