Ein Spot zur Integration? Oder ein Film über den Dreh zu einem Film über Integration? Oder ein Film über einen Film über...
Ein Kurzfilm voller Klischees entpuppt sich als Filmdreh auf dem Temeplhofer Feld entpuppt sich als Filmdreh und entlarvt so - in mehreren Verschachtelungen - altbekannte Klischees über Türken, Deutsche und junge Regisseure.
Ein Kurzfilm voller Klischees? Dietrich Brüggemann ("Kreuzweg")dreht in seinem Kurzfilm gleich mehrmals den Spieß um und nimmt dabei nicht nur Migrantenklischees aufs Korn sondern auch jene die in Gutmenschentum eine Postkarten-Integration predigen. Was als scheinbar haarsträubend schlechter Film beginnt, entpuppt sich als kurzweiliger - vielleicht manchmal ein wenig didaktischer - auf die Klischees und wie Filme sie bewusst und unbewusst reproduzieren.
Die Möglichkeiten und Unmöglichkeiten der digitalen Referatspräsentation.
Wer kennt sie nicht - ob Studium, Schule oder Beruf, wir alle haben uns schon durch die unmöglichsten Referate durchquälen müssen. Wenn dann auch noch das Thema der Präsentation die Präsentation an-und-für-sich ist, schießt das den Vogel ab.
Marc Johns simpler Film bringt viele Unarten von Referaten auf den Punkt. Power-Points auf den genau das steht, was die Referenten sagen, Kampf mit der Technik, Referenten die sich heillos verhaspeln garniert mit einer ordentlichen Priese Langeweile. Das diese in "Die digitale Referatspräsentation" nicht aufkommt, liegt eben an jener treffenden Persiflage und einem Text, der durchaus aus der Feder von Vicco von Bülow - aka Loriot - hätte stammen können.
"Neulich las ich eine Annonce, worin ein neues, medizinisches Verfahren angekündigt wurde, dieses Verfahren sei weitaus genauer als Röntgen und Unterschall zusammen, hieß es."
Ein namenloser Mann unterzieht sich einer besonderen Form der Sonographie, die ganz neue Einblicke in seinen Zustand offenbart, und als die Untersuchung abgeschlossen ist, ist draußen trotzdem immer noch alles beim Alten.
Neulich 2 ist der zweite Teil einer fünfteiligen Serie, die Kuhn in den Jahren 1998 bis 2004 produziert hat, und mit zahlreichen Auszeichnungen versehen wurde. Jochen Kuhns Animationsfilme geben düstere Einblicke in die Welt des Protagonisten und werfen parabelartig Fragen an den Zuschauer zurück; Es sind meist ganz alltägliche Geschichten, die in Kombination mit der melancholischen Stimmung und den ständig selbstreflektierenden Erzählerfiguren der postmodernen Suche nach Halt und Bedeutung Form geben. Der Weg ist das Ziel; oder der Prozess, denn am Ende ist, wie so oft, "Alles beim Alten".
So auch der Animationsstil von Jochen Kuhn. Die von Hand auf Leinwand gemalten Einzelbilder werden Stück für Stück übermalt, transformiert und mit verschiedenen Techniken verfremdet; am Ende dieses Prozesses, der in der Regel ein Jahr dauert, bleibt meist nur ein einziges, letztes Bild übrig, "dann verstaubt auch nichts!" erklärt Jochen Kuhn.
Nach der Serie "Neulich" begann Kuhn die Serie "Sonntag", dessen zweiter Teil 2010 für den deutschen Kurzfilmpreis nominiert war. Neben seiner Tätigkeit als Filmemacher und bildender Künstler lehrt Kuhn seit 1991 an der Filmakademie in Ludwigsburg.
Ein rassistischer Wortschwall in der Tram findet ein abruptes Ende.
Die Tram als Treffpunkt unterschiedlichster Menschen. Eine alte Frau beschimpft ihren schwarzen Sitznachbarn und hält nicht mit Klischees und Vorurteilen zurück. Niemand sagt etwas, bis schließlich der Fahrscheinkontrolleur kommt.
Ab und zu möchten wir hier neben aktuellen Kurzfilmen auch Klassiker präsentieren und "Schwarzfahrer" ist wahrscheinlich der deutsche Kurzfilm-Klassiker überhaupt (ich glaube es gibt mittlerweile sogar ein Remake). Auch wenn dem Film anzumerken ist, dass er mittlerweile fast zwanzig Jahre auf dem Buckel hat, so ist doch immer noch ein kurzweiliger Blick auf die deutsche Gesellschaft, die sich dann vielleicht doch nicht so sehr geändert hat seit Mitte der neunziger.
Der Film von Pepe Danquart gewann neben über 20 Festivalpreisen auch den Kurzfilmoscar 1994. Pepe Danquart hat sich seitdem hauptsächlich im Bereich der Langfilmdokumentation Fuß gefasst. Neben einigen Sportdokumentationen war zuletzt sein Film "Joschka und Herr Fischer" in den deutschen Kinos zu sehen. Nebenbei arbeitet er als Produzent unter anderem für die Filme von Michael Glawogger.