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Mittwoch, 28. Januar 2015

Ararat

Engin Kundag | 25:22 min | Spielfilm


Ein Bruderzwist in Anatolien

Als Nûḥ zur Beerdigung seines Vaters aus Deutschland in das Heimatdorf am Fuße des Ararat kommt, brechen alte Konflikte zwischen ihm und seinem Bruder aus.

Zusammen mit dem Besucher Nûḥ (Noah) bringt uns der Film in den Mikrokosmos des anatolischen Dorfes. Das Familiendrama entfaltet sich vor dem malerischen Panorama des Ararat doch scheut sich der Film dabei auch nicht vor unbequemen Bildern. Engin Kundag drehte für "Ararat" im türkischen Heimatort seiner Eltern an der Grenze zu Armenien u. a. mit einheimischen Laiendarstellern. Der Film hatte 2012 Premiere in der Perspektive Deutsches Kino der Berlinale.

Mehr Infos zur Produktion des Films finden sich unter http://www.lostcubert.blogspot.de/

Donnerstag, 28. August 2014

Schwarzherz

Tamer Jandali | 29:18 min | Spielfilm


Ein Schornsteinfeger auf der Suche nach sich selbst - in den Wohnungen anderer Leute.

"Schwarzherz" erzählt von der Zerrissenheit des Schornsteinfegers Marvin, der nicht weiß, wo er so wirklich hingehört. Verspottet vom Vater und verstoßen von der Geliebten lebt er in seiner eigenen dunklen Welt, in der sich Traum und Wirklichkeit zu vermischen scheinen.

Ein ungewöhnliches Setting, eine spannende Hauptfigur und die schauspielerische Leistung des Hauptdarstellers Gerdy Zint sind es was "Schwarzherz" ausmachen. Auch die surrealen Elemente tragen dazu bei, dass "Schwarzherz" einen Ton findet, der ihn aus der Masse der deutschen Kurzspielfilme heraus hebt.

Dienstag, 26. März 2013

Flamingo Pride

Tomer Eshed | 6:01 min | Animation

Flamingos feiern eine Gay Pride Parade - doch ein einzelner Flamingo scheint unter seinen Artgenossen nicht glücklich zu sein.

Alle feiern ausgelassen auf dieser riesigen Feier gleichgesinnter Flamingos, doch ein einzelner heterosexueller Flamingo sucht sein Glück lieber auf der anderen Seite des Ufers.

Der kurzweilige und aufwendig animierte Kurzfilm beleuchtet das anderssein einmal von einer anderen Seite. Die Überzeichnung der Figuren, die Klischees auf die "Flamingo Pride" sich stützt funktionieren vielleicht gerade weil es ein Animationsfilm ist. Dabei ist der Film stilistisch allerdings manchmal etwas zu glatt und setzt auf einzelne Lacher - die allerdings visuell gut erzählt sind. Wer sich mehr für die Technologie hinter der Animation interessiert, dem sie dieser Post im Pixar-Blog empfohlen.


"Flamingo Pride" ist Tomer Esheds Abschlussfilm an der HFF Potsdam. 2009 realisierte er bereits den Preisgekrönten Kurzfilm Our Wonderful Nature.

via Netzfilmblog


Montag, 28. Januar 2013

The Centrifuge Brain Project

Till Nowak | 6:39 min | Spielfilm


Das wissenschaftliche Projekt Jahrmarktsattraktionen zur Anregung von Gehirnaktivität zu benutzen treibt seltsame Blüten.

Ein Wissenschaflter schildert die Historie seiner Projektes: Riesenräder und Achterbahnen werden nach wissenschaftlichen Überlegungen optimiert, was zu manch unerwartetem Ergebnis führt.

Die Idee ist so simpel wie brilliant ausgeführt. Der trockene Ton des Wissenschaftlers, der alles sachlich erklärt kontakiert die immer absuder werdenden Gebilde die in teils nach Archivaufnahmen anmutenden Bildern gezeigt werden. VFX und Sound-Design runden den unterhaltsamen Kurzfilm ab.

So verwundert es nicht das Till Nowak mit seinem Film neben zahlreichen Festivalteilnahmen auch den Deutschen Kurzfilmpreis 2012 für Spielfilme bis 7 Minuten gewann. Die Jury urteilte dabei: "kein Dokumentarfilm, sondern genauso pure Fiktion wie die Karussells, die uns in diesem äußerst unterhaltsamen und schelmisch daherkommenden Kurzfilm vorgestellt werden."




Eine deutsche Version des Films (im Reportagenstil drübergesprochen) gibt es noch nach dem Umbruch:

Montag, 10. Dezember 2012

Pasolinicode 02112011

Ludwig Wüst | 15:46 min | Spielfilm


36 Jahre nach der Ermordung Pasolinis besuchen zwei Männer den Ort des Geschehens.

Ein nächtliches Treffen an der Gedenkstätte für den italienischen Regisseur mit einem Mann, der anscheinend mehr über die Umstände seines Todes weiß..

"Eine Hausfrau, Maria Teresa Lollobrigida, stieß am Morgen des 2. Novembers 1975 auf die Leiche Pier Paolo Pasolinis, die einen grauenhaften Anblick bot. „Als Pasolini tot aufgefunden wurde, lag er auf dem Bauch mit dem Gesicht zu Boden, der blutige Arm vom Leib abgewinkelt, der andere unterm Körper. Die blutverkrusteten Haare fielen über seine aufgeschürfte und aufgeplatzte Stirn. Sein angeschwollenes Gesicht war völlig entstellt und blau angelaufen, mit Wunden übersät. Blau geschlagen und rot von Blut waren auch seine Arme und Hände. Die Finger seiner linken Hand waren gebrochen und aufgeschnitten. Der linke Oberkiefer war zerschmettert. Die zerquetschte Nase war nach links gebogen. Seine Ohren waren entzwei geschnitten und das linke Ohr abgerissen. Er hatte Wunden auf Schultern, Brustkorb, Hüften; die Spuren der Reifen seines Wagens, mit dem man ihn überfahren hatte, waren deutlich sichtbar. Zwischen Kehle und Nacken war eine schreckliche Platzwunde. Zehn Rippen waren gebrochen, ebenso das Brustbein. Die Leber war an zwei Stellen auseinander gerissen. Sein Herz war geplatzt” (Perizia compiuta sul cadavere di Pasolini, in: Corriere della Sera, 2. November 1977).

Eine Sequenz, Nacht, die Gestalten sind kaum auszumachen. Es bleibt vieles im Dunkeln, genauso wie um die Umstände des Todes Pasolinis. Selbst die Inschriften in den Gedenksteinen, scheinbar klar hineingemeißelt, bleiben kryptisch. Der Film von Ludwig Wüst wurde u.a. in der Kunsthalle Wien und in Hof gezeigt und ist seit dem Jahresttag der Ermordung diesen November online. Mehr Infos zum Film auf der offiziellen Website.

via Cargo Blog

Dienstag, 9. Oktober 2012

Golem

Patrick Mccue & Tobias Wiesner | 7:40 min | Animation



Der Ursprung des Bewusstseins - als audiovisuelle Reise.

Eine Adaption der Geschichte von Stansilav Lem, in der eine militärische A.I. ein Bewusstsein entwickelt. Eine Animation von biologisch-technologischen Prozessen zu der genialen Musik von Cliff Martinez.

GOLEM, die künstliche Intelligenz aus Stanislav Lems Kurzgeschichte GOLEM XIV, gibt der Menschheit eine Serie von Vorlesungen, die die Position der Menschheit in der Geschichte einordnen. Die erste diese Vorlesungen haben Patrick Mccue und Tobias Wiesner visuell illustriert. Die assoziationsreichen Bilder (eyecandy!) zeigen dabei eine Mischung aus technologischen und biologischen Prozessen. Auch die Voiceover Stimme ist passend und errinnert - sicher nicht aus Zufall - an die Voiceover der Terminator-Teile. Hinzu kommt die wirklich geniale Musik von Cliff Martinez, mit deutlichen Anklägen an seinen Soundtrack zu Soderberghs Solaris Version.

via

Dienstag, 7. August 2012

Funfactory

Chino Rubio | 2:27 min | Spielfilm


Kiezgeschichte, Meta-Film & Cyborgs - was will man mehr?

Produzent und Schauspieler unterhalten sich über ein geplantes Projekt: ein Film in dem Cyborgs Neukölln aufmischen.

Prominent besetzt (Kida Ramadan, Florian Lukas und Oktay Özdemir), nicht unbedingt tiefsinnig, aber kurzweilig, sollen hier nicht viele Worte verloren werden über den Film von Chino Rubio, der in einem Drehtag entstand. Funfactory wirkt ein bisschen, wie ein Film, zu dem die Idee über ein paar Bier entstanden ist - doch gerade das macht ja seinen Charme aus. Dabei kann sich die Umsetzung durchaussehen lassen - und gerade in dieser Kombination gewinnt der Film. Und wie man einen Cyborg zum Lachen bringt, lernt man dabei auch noch.

via

Freitag, 27. Juli 2012

Tungu.

Marc Rühl | 9:01 min | Animation



Ein indigenes Volk durchläuft eine unerklärliche Entwicklung.

Die Tungu, ein von moderner Zivilisation unberührter Volksstamm, steht unter der Beobachtung von Wissenschaftlern. Als das Volk, welches sich nur in Tänzen ausdrückt und keine Symbole oder Schriftzeichen kennt, diese von einem auf den anderen Tag entwickelt, geraten die Forscher ins Grübeln.

In der Faszination der Wissenschaft mit den sogennanten Naturvölkern ist vieles zerstört worden. Die kolonialisierenden Länder haben sich dabei nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Mit der Entdeckung dieser Stämme ging meistens deren Zerstörung einher - die Ünberührtheit geht natürlich mit der Entdeckung oder spätestens der Kontaktaufnahme verloren. Dies scheint die Unschärferelation der Ethnologie zu sein.

Mit diesen Ideen beschätigt sich der Film von Marc Rühl und setzt sie in einer Kombination von Animation und Realfilm um. Für das Drehbuch zeichnet sich Georg Klein verantwortlich. Der Träger des deutschen Buchpreises adaptierte die in seinem Erzählband Die Logik der Süße erschienene Kurzgeschichte. Klein selbst gibt auch den Erzähler des Films.

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Nach dem Umbruch noch ein Making-Of.

Dienstag, 22. Mai 2012

Homophobia

Gregor Schmidinger | 23:31 min | Spielfilm



Ein junger Soldat kämpft mit seiner eigenen Homosexualität.

Die letzten Tagen an der österreichisch-ungarischen Grenzen für eine Gruppe von jungen Soldaten ist angebrochen. Einer der jungen Männer hadert nicht nur mit seiner eigenen Sexualität und den daraus resultierenden Hänseleien der anderen sondern auch mit der Frage, was nach seiner Rückkehr aus der Ausbildung passiert.

Die winterliche Kälte zieht sich durch die Bilder von Gregor Schmidingers Film. Es ist klar, das hier zwischen den jungen Männern, eine Ausnahmesituation herrscht. Hier werden Dinge gesagt und getan, die es sonst vielleicht nicht würden. Auch wenn der Film dabei vielleicht das ein oder andere Klischee bedient, glänzt er doch durch seine feinfühligen Momente und tolle Schauspielarbeit.

"Homophobia" ist der dritte Kurzfilm des Linzer Filmemachers Gregor Schmidinger. Der Film wurde u.a. durch eine Crowdfunding-Kampagne finanziert und legte letzte Woche einen - gerade für seine Länge - sehr erfolgreichen Onlinestart hin. Derzeit arbeitet Gregor an einer Langfilmversion seiner Filmes The Boy Next Door.

via