Posts mit dem Label Jahr: 2011 werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Jahr: 2011 werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Donnerstag, 5. Februar 2015

One Shot

Dietrich Brüggemann | 11:18 min | Spielfilm


Ein Spot zur Integration? Oder ein Film über den Dreh zu einem Film über Integration? Oder ein Film über einen Film über...

Ein Kurzfilm voller Klischees entpuppt sich als Filmdreh auf dem Temeplhofer Feld entpuppt sich als Filmdreh und entlarvt so - in mehreren Verschachtelungen - altbekannte Klischees über Türken, Deutsche und junge Regisseure.

Ein Kurzfilm voller Klischees? Dietrich Brüggemann ("Kreuzweg")dreht in seinem Kurzfilm gleich mehrmals den Spieß um und nimmt dabei nicht nur Migrantenklischees aufs Korn sondern auch jene die in Gutmenschentum eine Postkarten-Integration predigen. Was als scheinbar haarsträubend schlechter Film beginnt, entpuppt sich als kurzweiliger - vielleicht manchmal ein wenig didaktischer - auf die Klischees und wie Filme sie bewusst und unbewusst reproduzieren.

Donnerstag, 18. Juli 2013

Das Heimweh der Feldforscher

Robert Gwisdek | 15 min | Experimental


A, V und L wollen zurück, doch D kann nicht mit. Er hat ein B in seinem M.

Robert Gwisdek hat viele Talente - neben seiner Arbeit als Schauspieler und der Musik (Käptn Peng und die Tentakel von Delphi) macht er auch Independent Filme mit dem Label Kreisfilm.

In "Das Heimweh der Feldforscher" inszeniert Gwisdek einen kafkaesken Science Fiction Film über die vier Feldforscher A, V, D und L, die versuchen nach Hause zurückzukehren.
Der Film lebt von einer besonderen Atmosphäre und Körperlichkeit - die vor allem die Tänzerin Anna-Luise Recke zur Perfektion bringt. Aber auch die anderen sind toll.
Achja, die Klangwelt stammt von Roberts Bruder Hannes.

Ansonsten bleibt nur zu sagen, dass es immer schön ist, etwas Neues von Robert zu sehen, weil das, was er macht, eigentlich immer was hat.

Donnerstag, 13. Juni 2013

Not about us

Michael Frei | 3:37 min | Animation


Schwarz und Weiß, Mann und Frau - eine Animation in Gegensätzen.

Schattenfiguren, Doppelgänger - verschwinden, tauchen wieder auf. Die Figuren spiegeln sich, tauchen ineinander ein, doch berühren sie sich?

Michael Frei ist ein stringent animierter Kurzfilm gelungen, der sich nur schwer in Worte fassen lässt (sind das nicht die besten Filme?). Die vierminütige Animation des Schweizers entstand im Austausch an der Estnischen Kunstakademie und lief auf zahlreichen Festivals. Mehr Filme von Michael sind auf seiner Website zu finden.

Not About Us from Michael Frei on Vimeo.

Mittwoch, 28. November 2012

Rotkäppchen

Markus Häfliger | 2:41 min | Animation


Geht ein Mädchen in den Wald... 

Das klassische Märchen komprimiert erzählt.

Man sagt, dass im Grunde alle Geschichten schon erzählt sind. Wie man das Wissen um bekannte Geschichte ausnutzt um sie mit minimalistischen Mittlen zu erzählen, zeigt Markus Häfliger in seinem Film "Rotkäppchen." Der aus der Schweiz stammende Markus Häfliger studierte Design an der Willem de Kooning Academie in Rotterdam. Auf seiner Website sind noch weitere Filme zu finden.


Freitag, 7. September 2012

Back to Solitude

Joschka Laukeninks | 5 min | Spielfilm



Ein letzter Kuss, ein letztes Treffen, ein letzter Blick in die Augen.

Eine Liebesgeschichte mal anders erzählt.

So, jetzt gibt es hier mal ein bisschen Unterhaltung und Herzschmerz. Fotografiert, ausgestattet und besetzt wie aus einem Werbekatalog fehlen "Back to Solitude" auf jeden Fall die Ecken und Kanten. Aber vielleicht passt das ja ganz gut, denn genau so stellen sich viele die große Liebe wohl vor: Beim Date sitzt man auf einem Geländer am Wasser, die Küsse sind leidenschaftlich und die Haare immer frisch gewaschen.

Der junge Hamburger Filmemacher Joschka Laukeninks zeigt seine Filme auf seiner Homepage www.joschka-laukeninks.de. Dort findet man übrigens auch den ganz hübschen Film "Everything's so silent", der in einer Welt spielt, in der niemand ein Wort sagt.


Montag, 13. August 2012

Bound

Daniel Dwyer | 12:55 min | Animation



„Bound“ ist ein minimalistischer Western, der irgendwo in Asien spielt und dabei einige Racheepisoden der Filmgeschichte streift.

Es ist eine Geschichte, in vier Kapiteln, von „Red“ auf dem Rachefeldzug und Suche nach „General Blue“ (beide farbig markiert), der ihn ins Gefängnis brachte.

Die eigenwillige Ästhetik hat Daniel Dwyer aus einem Mix aus 2- und 3D Elementen geschaffen, die allesamt aus seiner Feder stammen. Wir haben den Film 2010 bei UNLIMITED im Wettbewerb gezeigt und auch auf der Leinwand war es ein großes Vergnügen in manchem Zeit- und Perspektivenwechsel die Orientierung zu verlieren und im freien Assoziieren wiederzufinden. Assoziationen aus vielen Filmgenre und -szenen schöpfend, die das Thema Rache behandeln, wie z.B. High Noon, Apokalypse now, Kill Bill…


Ausgwählt von Marita Quaas

Marita Quaas ist Kurzfilmkuratorin und seit 2006 Leiterin des Europäischen Kurzfilmfestival UNLIMITED Köln.

Donnerstag, 21. Juni 2012

Valter und die Armen

Anton Wenzel | 14:00 min | Essayfilm



Ein Essay über unfertige Filme, mazedonische Roma und Armutsporno.

Das Material eines nie vollendeten Filmes: Der Mazedonier Valter führt die Filmemacher wie ein Reiseführer durch die ärmlichen Verhältnisse des Dorfes und immer ist die Kamera dabei.

Welcher Filmemacher kennt das nicht? Irgendwo in einer Schublade liegt das Material eines nie vollendeten Filmes. Vielleicht hat sich gezeigt, dass das Material nicht ausgereichte, der Wille oder die Möglichkeit weiterzudrehen gefehlt, oder der Schnitt wurde zu einer Sisyphos-Arbeit. Anton Wenzel nahm das Material seiner Kommilitonen die auf Mazedonien gedreht hatten und das Material alber selbst nie verwendeten. So entstand "Valter und die Armen". Hier geht es nicht nur ums Filmemachen, das Inszenieren von Realität, auch mit der Frage des Slumtourismus (bei dem es auch immer zwei Seiten gibt) beschäftigt sich Anton. Valter, der Guide, betont immer wieder: "Er lebt sozial, 30 Euro" und arrangiert die Roma fürs Gruppenbild.

Wirklich beeindruckt hat mich das Ende, welches Anton für seinen Film gefunden hat: Wenn auf einer traditionellen Hochzeit die Geldscheine fliegen, stellen diese Bilder mit einem Mal alles in Frage, was wir vorher zu glauben wussten.

Anton hat vor kurzem das Studium des Kommunikationsdesigns mit dem Schwerpunkt Film/Video in Stuttgart an der Merz Akademie beendet, in dessen Rahmen auch der "Valter und die Armen" entstanden ist. Der gebürtiger Kölner lebt jetzt wieder in Köln und arbeitet nun an seinem ersten Langfilm.

Sonntag, 13. Mai 2012

As Life Found You

Dietrich Brüggemann | 04:07 min | Musikvideo


Ein Musikvideo erzählt Geschichten aus dem Leben. Auf Umzugskisten.

Boy meets Girl - und das ist ja heutzutage bekanntlich nicht so einfach. Die emanzipierte Frau, die Krise des Mannes. Haben die Schwulen eigentlich dieselben Probleme? Und letzten Endes wollen doch eigentlich alle trotzdem denjenigen Menschen finden, mit dem man es aushält bis zum Schluss. Dazu gibt's gute Musik.

Das Musikvideo zu Tim Neuhaus' "As Life Found You" entstand 2011 unter der Regie von Dietrich Brüggemann. Tim Neuhaus, der inzwischen beim Independent-Label Grand Hotel van Cleef unter Vertrag ist, war übrigens auch mal Schlagzeuger bei der Blue Man Group, bevor er seine Solokarriere startete. Zuletzt war er gemeinsam mit An Horse auf Deutschland-Tournee.

Eine gute Idee, Dietrich Brüggemann mit der Konzeption des Musikvideos zu beauftragen, denn der ist ja eine der großen Hoffnungen unter Deutschlands Nachwuchs-Regisseuren. Nach dem Erfolg von "Renn Wenn Du Kannst" wird sein neuer Kinofilm "Drei Zimmer Küche Bad" gespannt erwartet. Brüggemann hat von 2000 bis 2006 an der Hochschule für Film und Fernsehen "Konrad Wolf" in Potsdam studiert und arbeitet schon länger im Team mit seiner Schwester, der Schauspielerin Anna Brüggemann zusammen. Auf seiner Homepage http://d-trick.de/ findet man einige weitere Musikvideos, Fotografien, ein Blog und die neuesten Infos zu Brüggemanns Filmprojekten.

Donnerstag, 8. März 2012

Der Taubenopa

Stefanie Julia Heinrich | 7:45 min | Dokumentarfilm



Ein Film über einen alten Mann mit einem ganz besonderen Hobby. Und über die Frage, wie sich die Kommunikation bis in die Gegenwart verändert hat. Ein kleiner Film zu einem nicht gerade alltäglichen Thema

Seit seiner Schulzeit sorgt der Taubenopa für einen ganzen Taubenschlag. Bis zu 1001 Kilometer fliegen seine Tauben von Süddeutschland bis Barcelona. Die acht- und neuntbesten Tauben gehörten einmal zu seinem Schlag. Dabei sind die Tauben für ihn jedoch nicht nur dressierte Wettkampfteilnehmer, sondern auch geliebte Haustiere geworden.
Ich hasse ja eigentlich Tauben, aber Dokumentationen, die nicht gleich den Anspruch haben, die Welt zu verändern, sondern von der Leidenschaft des ganz normalen Manns von nebenan erzählen, sind schön. Auch wenn es für den Einzelnen nicht nachvollziehbar sein kann, wie man sich einer der unbeliebtesten Tierarten mit einer solchen Hingabe widmen kann, ist es doch rührend wie der Taubenopa mit Stolz von seinen Erfolgen erzählt. Die Befragungen von Studenten zwischendrin zum Thema Kommunikation sollen das Thema weiter öffnen. Etwas wünscht man sich, dass man mit dem Fokus beim Taubenopa geblieben und dort lieber noch tiefer ins Detail gegangen wäre.

Stefanie Julia Heinrich studierte an der Hochschule für Gestaltung in Schwäbisch Gmünd und ist nun als Videojournalistin, Fotografin und im Bereich des Kommunikationsdesigns tätig. "Der Taubenopa" entstand 2011 im Rahmen eines Praxissemesters.

Freitag, 17. Februar 2012

How are you?

Moritz Oberholzer | 4:12 min | Spielfilm


Ein Mädchen, allein im fernen London, telefoniert mit seiner Mutter. Eine Reise durch ein ganzes Leben.

Die Anrufe der Mutter, die einen in jede neue Stadt begleiten, die einen jeden neuen Schritt in oft zu kurzen und lieblos dahingenuschelten Sätzen beschreiben lassen, portraitiert Filmemacher Moritz Oberholzer hier in einer ästhetisch ganz besonders ansprechenden Bilderflut. Aber es ist eben nicht das lustlose aufzählen von Neuigkeiten, das uns hier ganz nah an die Hauptfigur heranführt, sondern der dezent gesetzte Stolz über das eigene Leben, das in der Beschreibung doch mehr und mehr von der Realität abzuweichen beginnt. Der Film lässt den Zuschauer nachdenklich zurück. War das klischiert? Oder innovativ? Vielleicht ein bisschen von beidem, aber es ist auf jeden Fall sehenswert.

Moritz Oberholzer drehte "How are you?" als Bewerbungsfilm für die Züricher Hochschule der Künste, an der er mittlerweile studiert. In seinem Londoner Auslandsjahr drehte er zahlreiche kleinere Filme, darunter auch "How are you?", den er alleine mit seiner damaligen französischen Mitbewohnerin umsetzte. Momentan arbeitet Moritz an einem Mockumentary-Stoff, den er im Rahmen seines Studiums umsetzen möchte.

Donnerstag, 8. Dezember 2011

Placebus

Michael Binz | 4:15 min | Dokumentation



Die Beschreibung einer Alltagssituation - in ihrer Kürze konzentriert erzählt und doch bezugreich.

Die Bewohnerinnen eines Altersheims warten auf den Bus. Die Wartezeit vertreiben sie sich mit einem Gespräch oder dem Singen eines Liedes. Und sollte der Bus einmal ausfallen, so nehmen sie eben den nächsten.

"Placebus" war Michaels Vordiplom an der KHM und gleichzeitig auch sein erster Kurzfilm. Für den Dreh auf 16mm standen gerade einmal zwei Rollen Film zur Verfügung. Doch aus der Not macht "Placebus" eine Tugend, in dem er sich auf das Wesentliche konzentriert und in einer - gerade für den Dokumenatrfilm - ungewohnten Kürze erzählt.

Die abschließende Texttafel, mag gefallen oder auch nicht -  sie kontextualisiert das Vorangegangene, was sicherlich für Zuschauer, die von dieser Art von Bushaltestellen zuvor nichts wussten, hilfreich ist. Dennoch gelingt es "Placebus" sich einem schwierigen Thema mit einer gewissen Leichtigkeit zu nähern.



Nach dem Umbruch gibt es als Bonusmaterial noch ein Interview mit Michael zu seinem Film vom diesjährigen Kurzfilmfestival Köln Unlimited, bei dem er unter anderem erzählt wie unterschiedlich die Reaktionen zu seinem Film ausgefallen sind.

Montag, 7. November 2011

The External World

David O'Reilly | 17:00 min | Animation


Eine morbide, abgedrehte und bezugsreiche Collage, die sich nicht vor Tabus scheut und wie der Gedankenstrom einer inneren Welt scheint.

Der Klavierunterricht eines kleinen Jungen gerät zu einem bunten Reigen, in dem sich Menschen, Tiere und wandelnde Scheißhaufen zwischen Selbstmord, Sitcom und Frisbeespiel treffen. "Don't worry, it's just animation - it has no real effect on people."

David O'Reilly gehört sicherlich zu den eigensinnigsten Animationsfilmern die der Kurzfilmbereich zu bieten hat. O'Reilly ist sicherlich kein Geheimtipp mehr, doch seine Filme so spannend, dass sie hier einen Platz verdient haben. Sein jüngster Film "The External World" ist dabei Aushängeschild für Davids Stil, der von kurzen, fast sketch-haften Szenen und einem rabenschwarzen Humor geprägt ist. "The External World" feierte in Venedig Premiere, die Liste mit Festivals und Preisen ist mittlerweile enorm.

David O'Reilly ist ein irischer Filmemacher, der für längere Zeit in Berlin lebte und dort auch "The External World" produzierte (deswegen und auch weil der Film vom BKM und der FFA unterstützt wurde, zähle ich "The External World" auch mal als deutschen Kurzfilm). Mittlerweile lebt David in Los Angeles.




Den Film gibt es bei David auch in HD und unterschiedlichsten Versionen zu kaufen. Nach dem Umbruch noch ein wenig Bonus-Material.